Wie die Integration von Pflegekindern gelingt
Im Rahmen eines Fachtages zur gelungenen Integration in die Pflege- und Adoptivfamilie im Liborianum Paderborn stellt Frau Dr. Martina Cappenberg hervor, dass in der aktuellen Literatur mehrheitlich von 80 bis 90 % an Pflegekindern mit traumatischen Vorerfahrungen ausgegangen wird.So haben sie in ihrem kindlichen Erleben in Situationen von Vernachlässigung oder gar Misshandlung Todesängste durchlebt mit der Folge einer dauerhaften Erschütterung von Selbst- und Weltverständnis. „Im Umgang mit traumatisierten Kinder braucht es mehr als einen liebevollen Umgang, sondern eine quasi-therapeutische Grundhaltung der Adoptiv- und Pflegeeltern“, erläutert die Psychologin und frühere Gerichtsgutachterin am Fachtag des Sozialdienstes katholischer Frauen e. V. „Damit ein traumatisiertes Kind Eltern wieder als Schutzobjekte wahrnehmen kann, ist es wichtig die Erfahrungen des Kindes nicht zu leugnen, anzuerkennen, wie sich das Erlebte aus kindlicher Perspektive anfühlen musste und sich selbst dazu zu positionieren.“ Anhand von zahlreichen Fallbeispielen macht die Referentin deutlich, wie Familien zu „sicheren Orten“ für traumatisierte Kinder werden können und korrigierende Elternerfahrungen den Bindungsaufbau zu den Adoptiv- und Pflegeeltern ermöglichen.
Der SkF Paderborn unterstützt Adoptiv- und Pflegeeltern. Aktuell sucht der Pflegekinderdienst Paare, Einzelpersonen und Familien, die bereit sind, Kinder mit traumatischen Erfahrungen ein Zuhause zu geben. Informationen gibt es auf der SkF-Homepage: www.skf-paderborn.de, Tel.: 05251/12196-0